Um die 5G-Technologie in Nordrhein-Westfalen weiter voranzubringen, fördert das Land im Rahmen der zweiten Runde des Wettbewerbs 5G.NRW weitere 24 Projekte mit rund 36,8 Millionen Euro. Zu den ausgewählten Projekten gehört auch das Projekt 5hine, das von Forschenden aus dem DLR-Institut für Solarforschung koordiniert wird. Im Projekt 5hine entwickeln sie gemeinsam mit Industriepartnern aus NRW und der Technischen Universität Dortmund 5G-Lösungen für das solare Turmkraftwerk von morgen.
Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „Nordrhein-Westfalen ist Motor für 5G-Innovationen. Die Einreichungen beim Wettbewerb 5G.NRW zeigen eindrucksvoll, dass Wirtschaft und Wissenschaft die gewaltigen Potenziale von 5G zunehmend nutzbar machen: Innovative Unternehmen und renommierte Forschungseinrichtungen entwickeln gemeinsam spannende Anwendungsfelder und tragen dazu bei, die digitale Transformation der Wirtschaft in unserem Land weiter zu beschleunigen.“
Mit 5G-Funktechnik als Kommunikationsplattform und mit Fotovoltaikmodulen auf den Heliostaten könnte ein Solarkraftwerk die kostenintensive Verkabelung einsparen, die bisher erforderlich ist, um Daten zwischen Leitstelle und Heliostaten zu übertragen und um die Heliostaten mit Strom zu versorgen. Gleichzeitig können verteilte mobile Sensor- und Wartungssysteme, die echtzeitfähig in die Anlagensteuerung eingebunden werden, die Leistung des Kraftwerks verbessern und die Betriebskosten senken. Beispiele dafür sind Verfahren, die die Spiegel mit Hilfe von Drohnen optisch kalibrieren oder vollautomatisierte Wartungsroboter.
Die Nutzung von 5G-Funktechnik in einem solarthermischen Kraftwerk stellt aufgrund der Vielzahl von Teilnehmern, den stark unterschiedlichen Datenraten und den hohen Sicherheitsanforderungen eine große Herausforderung dar. Bestandteil des Projekts ist daher nicht nur die Entwicklung der Kommunikationsplattform, sondern auch, sie im solarthermischen Versuchskraftwerk des DLR in Jülich zu testen und zu demonstrieren.
Auf dem Betriebsgelände der beiden Jülicher Solartürme werden die Projektbeteiligten unter anderem ein lokales 5G-Netz aufbauen, Heliostaten zu autonomen und energetisch autarken Einheiten umrüsten und ein drohnengestütztes optisches Messsystems installieren. Im interdisziplinär besetzten Projektkonsortium mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus NRW sind daher sowohl die notwendige 5G-Expertise als auch umfangreiches Prozess-KnowHow gefordert.
Die folgenden Unternehmen sind am Projekt 5hine beteiligt:
Da geplant ist, die Projektergebnisse auf Anwendungsfelder mit ähnlichen Anforderungen in der Prozessindustrie - Chemie, Pharmazie, Rohstoffverarbeitung -, in der Wasser- und Elektrizitätswirtschaft oder Smart City zu übertragen, sind zwei weitere Industrieunternehmen aus diesen Branchen als assoziierte Partner eingebunden. Das Projekt wird Anfang 2022 starten und hat eine Laufzeit von 30 Monaten.
Die 24 Projekte der zweiten Runde des Wettbewerbs 5G.NRW hat ein unabhängiges Gutachtergremium aus insgesamt 51 eingereichten Skizzen zur Förderung ausgewählt. Die 13 Siegerprojekte der ersten Runde sind mittlerweile gestartet.