Was ist besser: Ein Parkhaus oder Parkplätze am Straßenrand?
Parkplatzsuche verursacht Stress, Emissionen, Lärm und beeinträchtigt die Sicherheit.
Quartiersgaragen mit selbstfahrenden Autos könnten diese Probleme mindern.
Mehrere Garagen reduzieren Emissionen und Fahrzeiten, Straßenrandflächen könnten anders genutzt werden, Städte sollen auf automatisierte Fahrzeuge vorbereitet werden.
Nach Feierabend geht sie los, die Parkplatzsuche zuhause. In vielen Wohngebieten muss man lange suchen, um einen freien Parkplatz zu finden. Das kostet nicht nur Zeit und Nerven, sondern während des sogenannten Parksuchverkehrs werden Emissionen ausgestoßen. Zudem entsteht Verkehrslärm und die Verkehrssicherheit wird verringert.
In einer Studie hat das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik untersucht, welche Auswirkungen Quartiersgaragen auf die Parkplatzsuche haben. Dabei wurde von selbstfahrenden Fahrzeugen ausgegangen. Die Idee ist, dass die Personen am Zielort, beispielsweise an der eigenen Haustür, abgesetzt werden und das Fahrzeug daraufhin selbstständig zur Quartiersgarage weiterfährt. Als Untersuchungsraum wurde das Östliche Ringgebiet, ein Wohngebiet in Braunschweig, ausgewählt. Mehrere Simulationsszenarien mit ein bis fünf Quartiersgaragen wurden mit dem Tool SUMO (Simulation of Urban Mobility) durchgeführt.
Die Ergebnisse aus der Simulation zeigen, dass eine einzelne Quartiersgarage im Untersuchungsraum keine signifikanten Auswirkungen auf Emissionen und Reisezeit hat. Anders sieht es aus, wenn mehrere Quartiersgaragen im Untersuchungsraum verteilt liegen. Dann werden auf dem Weg durch das Östliche Ringgebiet weniger Emissionen ausgestoßen und die Fahrzeiten verringern sich. Ein besonderer Vorteil der Quartiersgaragen ist, dass Fahrzeuge nicht mehr am Straßenrand parken, sondern dieser Platz anderweitig genutzt werden kann – als Aufenthaltsraum, für Kinderspiel oder als Grünfläche.
Die Simulationsstudie ist Teil des EU-Projektes A.R.T.-Forum. Die Abkürzung A.R.T. steht für Automated Road Transport. Im Projekt A.R.T.-Forum untersucht das DLR gemeinsam mit weiteren europäischen Projektbeteiligten, welche Auswirkungen automatisierte Fahrzeuge auf verkehrliche, betriebliche sowie umwelt- und nutzerseitige Faktoren haben. Die Ergebnisse der unterschiedlichen Arbeitspakete des Projektes sollen dabei helfen, Städte, Politik und Regierungen in Europa auf den Umgang mit automatisierten Fahrzeugen vorzubereiten.