3. Juni 2025 | Projektabschluss ReTraSON

Präsentation der regionalen Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zulieferindustrie

Treffen zur Präsentation und Diskussion der Forschungsergebnisse zur regionalen Transformationsstrategie.
v. l. Prof. Dr. Jens Südekum (Düsseldorfer Institut für Wettbewerbsökonomie an der Heinrich-Heine-Universität), Henrik Heß (TRAFO Hub GmbH), Prof. Dr. Simone Kauffeld (TU Braunschweig), Steve Schneider (ITS mobility GmbH), Sabrina Gashaj (Allianz für die Region GmbH), Torge C. Brandenburg (TechMotion Alliance GmbH), Annegret Ihbe (Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig), Prof. Dr. Holger Brüggemann (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften), Prof. Dr. David Woisetschläger (TU Braunschweig), Dr. Henning Mosebach (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.), Prof. Dr. Thomas Vietor (TU Braunschweig), Thomas Ahlswede-Brech (Allianz für die Region GmbH)
Credit:

Allianz für die Region GmbH / Susanne Hübner

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  • Das ReTraSON-Team präsentiert das Ergebnis des dreijährigen Förderprojekts zum Aufbau einer regionalen Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie in Südostniedersachsen.    
  • Ziel des Projekts war es, gemeinsam mit Akteuren der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gewerkschaften, Verbände und Kammern die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation in der Region zu schaffen.
  • Bei dem Projekt handelt es sich um den bislang größte Beteiligungsprozess in der regionalen Fahrzeug- und Zuliefererindustrie. 
  • Schwerpunkte: Automobilindustrie, Mobilität, regionale Vernetzung

Die Automobilindustrie befindet sich in einem grundlegenden Strukturwandel, der die Automobilhersteller- und Zuliefererindustrie nachhaltig beeinflusst. Als einer der wichtigsten Industrie- und Automobilstandorte in Europa steht die Region Braunschweig-Wolfsburg vor besonderen Herausforderungen hinsichtlich technologischer, ökologischer und ökonomischer Zukunftsfähigkeit. Genau hier setzt das vor drei Jahren ins Leben gerufene Förderprojekt „Regionales Transformationsnetzwerk Südostniedersachsen zur Entwicklung einer regionalen Transformationsstrategie in der Fahrzeug- und Zulieferindustrie (ReTraSON)“ an. Ziel ist es, gemeinsam mit Projektbeteiligten der regionalen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Gewerkschaften, Verbände und Kammern die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Transformation in der Region zu schaffen. Ein regionales Transformationsnetzwerk aus relevanten Akteuren und Institutionen erarbeitet gemeinsam innovative Strategien und Handlungsinitiativen, die entscheidende Impulse für eine zukunftsfähige Mobilitätsregion setzen. Dieser bislang größte Beteiligungsprozess in der regionalen Fahrzeug- und Zuliefererindustrie mündete nun in der Präsentationsveranstaltung im Braunschweiger TRAFO Hub.

Am 3. Juni trafen sich Projekt- und Forschungsbeteiligte von ReTraSON sowie geladene Gäste zur Ergebnispräsentation der „Regionalen Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie“. Annegret Ihbe, Bürgermeisterin der Stadt Braunschweig, begrüßte die Anwesenden. Prof. Dr. Jens Südekum vom Institut für Wettbewerbsökonomie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erläuterte in seiner Keynote die Bedeutung einer Transformationsstrategie: „Die Transformation der Automobil- und Zuliefererindustrie steht vor enormen Herausforderungen, die sowohl technologische Innovationen als auch nachhaltige Geschäftsmodelle erfordern. Es ist entscheidend, dass Unternehmen nicht nur auf die aktuellen Trends reagieren, sondern proaktiv die Weichen für eine zukunftsfähige Mobilität stellen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Politik können wir die notwendigen Veränderungen erfolgreich gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche langfristig sichern.“

Kern der Veranstaltung war die Präsentation und Diskussion der Forschungsergebnisse zur regionalen Transformationsstrategie aus den vier verschiedenen Handlungsfeldern, den so genannten TransformationsLabs: „Technologische Transformation“ (mit dem Teilbereich „Robotik und Automatisierung“), „Zukunft der Arbeit“ sowie „Infrastrukturelle Transformation“ und „Neue Geschäftsmodelle“. Diese wurden durch die Forschungsbeteiligten der Technischen Universität Braunschweig, der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einem abgestimmten Prozess erarbeitet.

Das Handlungsfeld „Neue Geschäftsmodelle“ hat eine Transformationsstrategie entwickelt, die regionale Unternehmen mit einem kooperativen Innovationsansatz dabei unterstützt, neue Geschäftsmodelle zu erproben und erfolgreich umzusetzen. Als Ergebnis liegt nun ein praxisorientiertes Strategiepapier vor, das konkrete Maßnahmen und Kooperationsmodelle zur erfolgreichen Transformation in der regionalen Mobilitätswirtschaft aufzeigt.

Im Handlungsfeld „Zukunft der Arbeit“ hat das Projekt ReTraSON zentrale Hebel identifiziert, wie Unternehmen der Mobilitätswirtschaft in Südostniedersachsen die Transformation der Arbeitswelt aktiv gestalten können – durch strategische Kompetenzentwicklung, passgenaue Weiterbildungsformate, effektive Onboarding-Prozesse und gestärkten Wissenstransfer. Die entwickelten Handlungsempfehlungen bieten Unternehmen konkrete Ansätze, um Mitarbeitende gezielt auf neue Anforderungen vorzubereiten und den Wandel nachhaltig, partizipativ und zukunftsfähig zu gestalten.

Um den Wandel hin zu einer klimafreundlichen und bedarfsgerechten Mobilität in Südostniedersachsen zu gestalten, empfiehlt die Transformationsstrategie im Handlungsfeld „Infrastrukturelle Transformation“ den gezielten Ausbau lokal abgestimmter Ladeinfrastruktur, den verstärkten Einsatz regenerativer Energien sowie eine stärkere Förderung bidirektionalen Ladens. Ergänzend sollen durch die Kombination automatisierter ÖPNV-Angebote im urbanen Raum und digital gesteuerter, bedarfsorientierter Mobilitätslösungen im ländlichen Raum nachhaltige Verkehrsleistungen realisiert und der motorisierte Individualverkehr deutlich reduziert werden.

Für eine nachhaltige Entwicklung der Region ist die Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren entscheidend. Mittels digitaler Infrastruktur können die Systeme der verschiedensten Akteure untereinander vernetzt werden, um smarte und effiziente Angebote in der Region zu ermöglichen. Im Mobilitäts- und Energiesektor sollte dabei insbesondere an den Themen ÖPNV-Zugang, Intermodalität und automatisierter ÖPNV sowie Ladeinfrastrukturentwicklung und Energiemanagement gearbeitet werden.

TransformationsLab Infrastrukturelle Transformation | Dr. Tobias Hesse, DLR

Im Handlungsfeld „Technologie“ wurde eine technologieorientierte Transformationsstrategie für die Automobilregion Südostniedersachsen entwickelt. Auf Basis eines systematischen Technologiescreenings und szenariobasierter Analysen entstand ein digitales Technologieportfolio, das Unternehmen bei der strategischen Planung und Umsetzung zukünftiger Schlüsseltechnologien unterstützt. Im Rahmen des Handlungsfelds „Robotik und Automatisierung“ wurden zentrale Trends und Potenziale der Robotik in Südostniedersachsen identifiziert und Handlungsempfehlungen für deren strategische Weiterentwicklung abgeleitet.

Die Transformationsstrategie steht hier zum Download bereit: https://retrason.de/strategien-und-analysen/

Das Transformationsnetzwerk richtet sich an die regionale Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Verbände, Gesellschaft.
Die Allianz für die Region GmbH ist Antragsteller und verantwortet zudem das zentrale Netzwerkmanagement.
Die Antragstellung erfolgte auf Initiative der IG Metall Geschäftsstellen Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter-Peine.