Projektstart RemODtrAIn: Konsortium entwickelt sichere Fernsteuerung mit KI-basierter Hinderniserkennung für den Betrieb im Bahndepot
- Forschungsprojekt „RemODtrAIn“ entwickelt sichere Fernsteuerung für Züge im Depot basierend auf 5G-Technologie
- Erprobung im betrieblichen Umfeld im ICE-Werk Köln-Nippes mit einem ICE 4 sowie im Smart Rail Connectivity Campus in Annaberg-Buchholz mit einem Desiro Classic
- Entwicklung einer sicheren Hinderniserkennung mit KI als Unterstützungssystem
- Forschungsprojekt baut auf Erkenntnissen aus Vorgängerprojekten wie AutomatedTrain und safe.trAIn auf
Das Konsortium von „RemODtrAIn“ (Remote operated train with AI based Obstacle Detection), unter der Leitung von Siemens Mobility, entwickelt und erprobt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine sichere Fernsteuerung sowie eine modulare, KI-gestützte Hinderniserkennung für den digitalen Zugbetrieb im Bahndepot. Dabei setzt das Projekt auf wichtige Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten wie AutomatedTrain und safe.trAIn auf und festigt die positive Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn. Im Rahmen des Projekts wird ein ICE 4 mit modernster 5G-Technologie ausgerüstet. So kann der Zug von einem zentralen Bedienplatz auf dem Werksgelände ferngesteuert werden. Das Konsortium aus Industrie, Betreibern und Wissenschaft verfolgt das Ziel, durch die Kombination verschiedener technologischer Innovationen, auch unter unterschiedlichen Kommunikationsbedingungen in einem öffentlichen 5G-Mobilfunknetz, einen sicheren und hochverfügbaren ferngesteuerten Zugbetrieb zu ermöglichen. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms „DNS der zukunftsfähigen Mobilität Digital – Nachhaltig – Systemfähig“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit 17 Mio. € unterstützt.
Der Fokus von „RemODtrAIn” liegt auf Bereitstellungs-, Werks- und Abstellfahrten von Zügen. Die Sensoren der Fahrzeuge sind dabei für eine universelle Anwendung in allen Betriebsarten konzipiert. Das Konsortialprojekt stellt sich damit auch der Herausforderung des Mangels an Triebfahrzeugführenden und hat zum Ziel, den automatisierten und ferngesteuerten Zugbetrieb weiterzuentwickeln und damit die Digitalisierung des Bahnsystems voranzutreiben.
Die Entwicklung von Anforderungen an einen ferngesteuerten Betrieb, die Spezifikation einer sicherheitsbelasteten Architektur als modularer Baukasten für eine stufenweise Umsetzung sowie die Konkretisierung und Erprobung in einem realen Betriebsumfeld sind die wesentlichen Bausteine des RemODtrAIn-Projekts. Die ferngesteuerte Bereitstellung erfolgt exemplarisch an einem Fernverkehrszug, es werden jedoch auch Nachrüstlösungen für Bestands- und Regionalzüge berücksichtigt. Die Kommunikationslösung soll im 5G-Testfeld Smart Rail Connectivity Campus in Annaberg-Buchholz auf der Strecke der Erzgebirgsbahn mit einem Desiro Classic getestet werden. Die Hinderniserkennung soll auf der S-Bahn Berlin im täglichen Betrieb getestet werden. Die Test- und Validierungsphase am Fahrzeug ist für 2028 geplant.
Die Lösung wird in Abstimmung mit führenden Mobilfunkunternehmen zukunftsfähig entwickelt, wobei auch das zunehmende Potenzial der Satellitenkommunikation betrachtet wird.
In dem Projekt RemODtrAIn ergänzt das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik ein starkes Konsortium aus Industrie und Wissenschaft, um automatisierte Rangierfahrten bei der Bahn sicher zu ermöglichen. Unser Fokus liegt bei der Entwicklung einer virtuellen Validierung der Objekterkennung basierend auf realistischen Radarmodellen. Der Abgleich mit Realdaten wird Aufschluss darüber geben, wie realitätsnah die Simulation ist und somit, wie gut sie sich zur Validierung eignet.
In dem Projekt arbeiten insgesamt 12 Unternehmen aus verschiedenen Branchen zusammen: Siemens Mobility GmbH, Siemens AG, DB AG, DB Fernverkehr AG, DB Systemtechnik GmbH, DB RegioNetz Infrastruktur GmbH, Mira GmbH, Smart Rail Connectivity Campus e. V., Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Technische Universität Berlin, Technische Universität Chemnitz, Technische Universität München.
