Verifikation und Validierung
Die Aufgabe der Abteilung ist die simulationsbasierte Verifikation, Validierung und Zulassung von Fahrzeugen und Infrastruktur im Verkehrssystem.
Im Automotive-Bereich, wo solche Systeme ebenfalls für das hochautomatisierte Fahren eingesetzt werden, wurde in den vergangenen Jahren daher der Ansatz des „szenarienbasierten Testens“ ausgearbeitet (vgl. die PEGASUS-Projektfamilie). Dabei werden systematisch die im Verkehr auftretenden Szenarien identifiziert und schrittweise ihre möglichen Varianten und relevanten Parametrisierungen abgeleitet. Die vielen entstehenden konkreten Szenarien dienen als - größtenteils simulationsbasiert durchzuführende - Tests für das technische System.
Dieser Ansatz soll im Projekt ATO-Einsatzszenarien auf den Bahnbereich übertragen werden. Dabei werden bahnspezifische Betriebsbereiche (Operational Design Domain - ODD) definiert, für die die jeweilige Zulassung gelten soll und die helfen, die benötigten ATO-Szenarien einzugrenzen. Ableitungsmethodik und geeignete Beschreibungsmittel für Bahnszenarien werden festgelegt und anhand einer Beispiel-ODD demonstriert. Schließlich soll eine Software entstehen, mit der Testfälle als konkrete Parametrisierungen von Szenarien generiert werden können, und ihre Anwendung demonstriert werden. Auch der Aufbau der Argumentation einer gewissen Vollständigkeit der Szenarien bezüglich der ODD ist Bestandteil des Projekts.
Abgerundet werden die Aktivitäten durch die Recherche projektrelevanter Literatur und eine abschließende Validierung der Projektergebnisse, damit deren Aktualität, Korrektheit und Eignung für die Problemstellung der Zulassung von ATO-Systemen sichergestellt ist. Während das Projekt aufgrund des begrenzten Umfangs sicher keine final parametrisierten ausführbaren Testfälle für eine ODD liefern kann, besteht das Ziel darin, eine tragfähige und in der Praxis verwendbare Methodik für das szenarienbasierte Testen von Bahn-ATO-Systemen zu erarbeiten.
Projektname:
Systematisierung der Einsatzszenarien für ATO
Laufzeit:
05/2024 bis 04/2027
Auftraggeber:
Hauptauftraggeber ist das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF); das DLR ist Unterauftragnehmer der INAVET GmbH.
Projektbeteiligte:
DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik
INAVET GmbH (Projektvorstellung auf der Internetseite von INAVET)