FASaN – Fahrerassistenzsysteme adaptive Nachhaltigkeit im Bahnbetrieb

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Das Projekt FASaN entwickelt ein vernetztes Fahrerassistenzsystem für Züge, das durch Berücksichtigung der Fahrplanlage umgebender Züge und optimierte Fahrempfehlungen die Pünktlichkeit und Energieeffizienz verbessert, unvorhergesehene Ereignisse berücksichtigt und die Akzeptanz der Triebfahrzeugführenden erhöht.

Fahrerassistenzsysteme (FAS) im Bahnbetrieb können Triebfahrzeugführende in ihrer Arbeit unterstützen, ohne in die Fahrzeugsteuerung oder Sicherungstechnik einzugreifen. Die Fahrempfehlungen optimieren die Fahrtrajektorie der einzelnen Züge in den Grenzen der betrieblichen Vorgaben. Dadurch erreichen die Züge das Ziel pünktlich und nutzen Spielräume, um Energie zu sparen. Derzeitige Systeme konzentrieren sich allerdings überwiegend auf die Sicht des einzelnen Zuges und die Optimierung der eigenen Fahrtrajektorie. Zudem können unvorhergesehene Ereignisse wie ein erhöhtes Fahrgastaufkommen oder gesamtheitliche Energiebedarfsrechnungen über mehrere Zugfahrten nur unzureichend berücksichtigt werden.

Im mFUND Projekt FASaN wird prototypisch ein vernetztes Fahrerassistenzsystem entwickelt und im Realbetrieb evaluiert. Das vernetzte FAS berücksichtigt die Fahrplanlage umgebender Züge, wodurch Zugkonflikte frühzeitig erkannt und der Betrieb optimiert werden kann. In dem Projekt, welches auf vorherigen Arbeiten aus dem mFUND Projekt FAS-D aufbaut, soll anhand von vier Anwendungsfällen gezeigt werden, welche praktische Verbesserungen sich erreichen lassen:

  1. Lastspitzenvermeidung
  2. Fahrgastwechselzeitenprognose
  3. Verbesserung der Fahrgastinformationen
  4. Akzeptanz bei Triebfahrzeugführenden

Durch die Vernetzung zwischen den Zügen können Beschleunigungsvorgänge entzerrt werden und somit Lastspitzen vermieden werden. Aktuelle Prognosen der Fahrgastwechselzeit werden in den Fahrempfehlungen berücksichtigt und führen somit zu höherer Pünktlichkeit. Die verbesserte Informationslage aus dem FAS wird außerdem genutzt, um die Fahrgastinformationen zu verbessern. Die Einbeziehung der Triebfahrzeugführenden ist elementar für eine gute Lösung und steigert die Akzeptanz des Systems, was eine Voraussetzung für das Erreichen der anderen Ziele ist.

Das Institut für Verkehrssystemtechnik am DLR beteiligt sich zum einen an der Erschließung neuer Datenquellen und der Entwicklung von Fahrempfehlungen, die Lastspitzen vermeiden und das zu erwartende Fahrgastaufkommen berücksichtigen. Zum anderen werden die Fahrgastinformation durch Co-Creation-Prozesse unter Einbeziehung aller Akteursgruppen verbessert und die Akzeptanz der Triebfahrzeugführenden durch Schulungs- und Motivationskonzepte erhöht.

Die prototypische Umsetzung des Fahrerassistenzsystems mit der Integration in ein Betriebsleitsystem und der Validierung im Realbetrieb erfolgt im Projektkonsortium mit dem Institut für angewandte Verkehrstelematik GmbH (INAVET), der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) und der ETC Solutions GmbH.

Projektname:
FASaN - Fahrerassistenzsysteme adaptive Nachhaltigkeit im Bahnbetrieb

Laufzeit:
10/2021 bis 12/2024

Projektvolumen:
2.374.808 € (davon 66% Förderung durch das BMDV)

Weiteres:

Dieses Projekt wird geleitet von der Abteilung:

Kontakt

Prof. Dr. Michael Ortgiese

Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Design und Bewertung von Mobilitätslösungen
Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin