Mit der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM) ist mit Unterstützung des Bundes, des Landes Niedersachsen und der Stadt Braunschweig eine deutschlandweit einzigartige Großforschungsanlage entstanden, die das komplette Spektrum der Verkehrsforschung abbilden kann. Je nach Fragestellung wird die Basisinfrastruktur ständig erweitert und an neue Aufgaben angepasst. So können wissenschaftliche Einrichtungen, aber auch kleine, mittelständische und große Unternehmen individuell an „ihren“ Themen forschen und ihre Inventionen in Innovationen umsetzen.
Quelle: DLR (CC-BY 3.0).
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Eine Kreuzung am Braunschweiger Innenstadtring wurde für Forschungszwecke zu einer Forschungskreuzung als Teil der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM) ausgerüstet. Sensorsysteme (Radar, Mono- und Stereokameras) erfassen die Verkehrssituation, um damit das Verhalten von Verkehrsteilnehmern besser verstehen zu können. Dabei wird sowohl der motorisierte als auch der nicht-motorisierte Verkehr betrachtet. Solche Untersuchungen bilden die Basis für innovative Lösungen und Technologien für mehr Sicherheit und Leistungsfähigkeit im (städtischen) Verkehr.
Die kooperative Simulationsumgebung MoSAIC (Modular and Scalable Application Plattform for ITS Components) ist eine modulare, skalierbare Laborinfrastruktur zur multi-Fahrer-Simulation. Im Standard-Aufbau sind dabei drei Festsitz-Simulatoren mit 140° sichtfeld miteinander gekoppelt, in denen drei Probanden gemeinsam in derselben Simulationsumgebung fahren können. MoSAIC wird für die Entwicklung und Bewertung von kooperativen und herkömmlichen Fahrerassistenzsystemen, zur Untersuchung psychologischer Fragestellungen und zum Testen von Assistenzfunktionen vor der Erprobung auf der AIM-Referenzstrecke genutzt. MoSAIC ist Teil der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM).
Die Referenzstrecke ist ein Testfeld für Fahrzeug-zu-X-Kommunikation im urbanen Umfeld zur Erprobung kooperativer Fahrerassistenz. Entlang des gesamten Braunschweiger Rings sind 35 Ampelkreuzungen mit Kommunikationstechnik ausgestattet. Darüber können Informationen von den Lichtsignalanlagen, anderer Infrastruktur aber auch von Fahrzeugen ausgetauscht werden. Die Referenzstrecke ist Teil der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM).
Am Forschungs-Bahnübergang kann mit einem Multi-Sensor-System (Radar, Kamera, Laserscanner) die Verkehrssituation erfasst werden, um damit das Verhalten von Verkehrsteilnehmern besser verstehen zu können. Solche Untersuchungen bilden die Basis für innovative Lösungen und Technologien für mehr Sicherheit und Leistungsfähigkeit an Kreuzungen verschiedener Verkehre. Der Forschungs-Bahnübergang ist Teil der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM).
Das Modulare Mockup ermöglicht die Realisierung schneller und kostengünstiger Versuchsaufbauten. Damit können Komponenten prototypisch integriert und vorab bewertet werden. Das Mockup kann in verschiedene Simulationsumgebungen des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik integriert werden, hier z.B. in das Virtual Reality Labor, aber auch in den Dynamischen Fahrsimulator. Das Modulare Mockup und das Virtual Realitiy Labor sind Teile der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM).
Das Virtual Reality Labor dient als hochdynamische und skalierbare Simulationsumgebung der schnellen und effizienten Erprobung von Fahrzeugsystemen und Fahrstrategien. Es verfügt über eine 360°-Frontprojektion und standardisierte Schnittstellen und kann verschiedene Fahrzeuge und Mockups integrieren. Hier ist das Versuchsfahrzeug FASCar II in das VR-Labor integriert, das auch für Versuche auf Teststrecken zum Einsatz kommt. Das Virtual Reality Labor ist Teil der Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM).
Die steigende Mobilität führt zu einer hohen Verkehrsnachfrage, die immer häufiger in Staus und Störungssituationen auf den Verkehrswegen resultiert. Eine effiziente Ausnutzung verschiedener Verkehrswege ist deshalb von zentraler Bedeutung.
Verkehr der Zukunft
Genau an diesen Punkten forscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und schafft in Partnerschaft mit dem Land Niedersachsen, der Stadt Braunschweig und weiteren Akteuren aus Wissenschaft, Industrie und öffentlicher Hand die Anwendungsplattform Intelligente Mobilität (AIM). AIM ist eine Großforschungsanlage für Forschung und Entwicklung im Bereich intelligenter Mobilitätsdienste. Diese besitzt wesentliche Anteile im realen Umfeld einer Stadt sowie ausgewählter umliegender Regionen, spezielle Teststrecken und ein leistungsfähiges Instrumentarium zur Simulation und Beeinflussung großräumiger (z.B. Verkehrsflüsse) und mikroskopischer (z.B. Fahr- bzw. Fahrerverhalten) Aspekte von Verkehr und Mobilität.
AIM als Baukasten
Am besten zu vergleichen ist AIM mit einem Baukasten, der sich durch ein hohes Maß an Flexibilität auszeichnet. Die Kombinationsmöglichkeit der einzelnen Bausteine ist ein wesentliches Merkmal von AIM. So können beispielsweise verschiedene Simulationsmodelle für empirische Studien integriert genutzt und auch mit Probandenstudien und Untersuchungen im Feld kombiniert werden. Kritische Situationen im Verkehrsablauf – an Kreuzungen und Bahnübergängen – können dadurch bereits frühzeitig in der Entwicklung zukünftiger Assistenzsysteme berücksichtigt werden.
Wiederverwendung der Bausteine
Die einzelnen Bausteine in AIM können für Folgeprojekte wiederverwendet werden. Das bietet einen besonderen Mehrwert: Funktionen und Komponenten sind bereits vorhanden und im Betrieb bewährt. Darüber hinaus kann auf etablierte Partnerschaften aufgebaut werden. Behördliche Genehmigungen liegen bereits vor oder können effizient erwirkt werden.
Braunschweig als Forschungslabor
Eine Forschungskreuzung und ein Forschungsbahnübergang erlauben die Erfassung von Fahrzeugbewegungen. Zudem ermöglicht eine Flotte von speziell ausgerüsteten Fahrzeugen im Rahmen von AIM die kampagnenspezifische Untersuchung intelligenter Verkehrssysteme und individuellen Fahrerverhaltens.
Etwa eine Mio. Einwohner der Region Braunschweig leisten mit ihrem natürlichen Mobilitätsverhalten einen Beitrag zu AIM. Ihre individuellen Mobilitätsbedürfnisse und die von ihnen gelebte Nutzung sowie Kombination verfügbarer Verkehrsmittel formen ein überaus facettenreiches Verkehrsgeschehen.
Vielseitiges Dienstspektrum
Zentrales Konzept zur Strukturierung der Großforschungsanlage AIM sind zunächst 23 Dienste, die unterschiedliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in folgenden Forschungsschwerpunkten ermöglichen:
In ihrer Summe sind diese einzelnen Aktivitäten auf die übergeordneten Ziele Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer und Ressourcenschonung ausgerichtet.
AIM unterstützt Projekte aus Wissenschaft und Wirtschaft durch eine umfangreiche Infrastruktur, die sowohl Arbeiten mit hohem systemischen Anspruch als auch einer herausragenden fachlichen Tiefe ermöglicht.