Teleassistenz

Das DLR erforscht, wie automatisierte und vernetzte Fahrzeuge in Zukunft durch einen menschlichen Teleassistenten unterstützt werden können. Dabei untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie dessen Arbeitsplatz gestaltet und wie er in Simulationen und realen Umgebungen getestet werden kann.

Das Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) forscht intensiv an einer wichtigen Komponente der Mobilität der Zukunft: der Entwicklung und Umsetzung von Teleassistenz für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge und der Gestaltung eines dafür geeigneten Arbeitsplatzes.

Was ist Remote Assistance (Teleassistenz)?

Der Begriff beschreibt die Unterstützung eines in der Regel autonomen Fahrzeugs bei der Beurteilung einer Verkehrssituation und der Wahl eines geeigneten Fahrmanövers. Anders als beim Telefahren übernimmt der Operateur nicht die Fahraufgabe, sondern gibt lediglich Empfehlungen ans Fahrzeug. Die EU-Verordnung 2022/1426 sowie die Deutsche Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung (AFGBV) regelt den Einsatz von Teleassistenz auf öffentlichen Straßen.

Wo kommt Remote Assistance zum Einsatz?

Künftige automatisierte und vernetzte Fahrzeuge (AVF) fahren in der Regel selbstständig, benötigen aber in manchen Fällen menschliche Hilfe. Können sie nicht sicher weiterfahren, halten sie an und fordern Unterstützung durch die Teleassistenz an. In einer Leitstelle unterstützen Teleassistenten die Fahrzeuge dann aus der Ferne, bspw. bei der Überfahrt einer durchgezogenen Linie zur Überholung von haltenden Fahrzeugen. Die Verfügbarkeit einer Technischen Aufsicht, z.B. ausgestaltet als Teleassistenz, ist Voraussetzung für den Betrieb hochautomatisierter Fahrzeuge auf deutschen und europäischen Straßen.

Forschungsdienstleistungen

Mit umfassender Expertise in den Forschungsfeldern Fahrzeugautomatisierung, Remote Operation (unter Berücksichtigung technischer und Human-Factors-Aspekte) sowie digitalen Zwillingen und Simulationen bietet das Institut für Verkehrssystemtechnik ein breit aufgestelltes, interdisziplinäres Forschungsportfolio. Dabei nutzen wir domänenübergreifende Synergien aus Luft- und Raumfahrt sowie aus schienen- und wassergebundenen Verkehrsträgern und greifen auf langjährige Erfahrung aus Projekten mit Industrie und öffentlicher Hand zurück. Wir bieten folgende Dienstleistungen an:

  • Wissenschaftliche Analyse der Zweckmäßigkeit gesetzlicher Anforderungen (u.a. AFGBV) an die Teleassistenz
  • Erarbeitung von passgenauen Leitstandskonzepten für die Teleassistenz von autonomen Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr und Integration in ein Gesamtsystem mit Fahrzeugen, weiteren Beteiligten wie z.B. umliegenden Verkehrsteilnehmenden sowie Kommunikationsschnittstelle
  • Menschzentrierte Gestaltung der Mensch-Maschine-Interaktion im Kontext von Leitständen unter Berücksichtigung gesetzlicher und Human-Factors-Anforderungen
  • Evaluation von Leitständen und Leitstandskonzepten für die Teleassistenz von Fahrzeugen
  • Erarbeitung von Konzepten für die Kopplung von Remote-Operation-Aufgaben, z.B. Technischer Aufsicht als Teleassistenz (AFGBV) und Fernlenken (StVFernLV) mit Fokus auf eventbasiertes Telefahren

Aktuelles

Veröffentlichungen

Kontakt

Sten Ruppe

Kommissarischer Abteilungsleiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Kooperative Straßenfahrzeuge und Systeme
Rutherfordstr. 2, 12489 Berlin